Generell muss beachtet werden, dass jedes (Brunnen-)Wasser naturbedingt unterschiedlich ist – Wasser ist nicht gleich Wasser.
Gerne möchten wir Ihnen mit diesen Tipps und Tricks eine Hilfestellung geben und ggf. offene Fragen klären, die Ihnen dabei helfen, unsere Artikel effizient und zuverlässig zu nutzen, um sauberes und gesundes Trinkwasser sicherzustellen.
Weitere Informationen zu Wasser allgemein, Technik, Installationen und mehr: Alles rund ums Wasser
Allgemeines
Unsere Stärke liegt in der persönlichen Beratung und unser Team ist gerne für Sie erreichbar. Haben Sie aber bitte Verständnis dafür, dass wir trotz unseres Fachwissens und jahrzehntelanger Erfahrung in der Wasseraufbereitung keine kostenlose Planungsdienstleistung oder Systemanalyse ihrer Trinkwasserinstallation anbieten können. Wenn Sie jedoch genau das benötigen sollten, müssen Sie diese Leistung bei einem Ingenieurbüro, Planungsbüro oder Installateur beauftragen und entsprechend bezahlen.
Wir möchten mit den folgenden Punkten keine Ausreden aufzählen, sondern insgesamt ein besseres Bewusstsein über das Thema Wasser und die passenden Behandlungstechnologien schaffen. Nur ein nachhaltiger Umgang mit unserem (Trink-)Wasser kann dafür sorgen, dass unsere wichtigste Ressource uns und den nachfolgenden Generationen auch in Zukunft zur Verfügung steht. Die zunehmende Verknappung von Süßwasser muss uns allen am Herzen liegen. Diverse Klimakatastrophen zeigen uns auf, wie anfällig unsere Trinkwasserversorgung sein kann. Daher ist dieses spannende Thema sehr wichtig für uns und wir wollen auch Sie als unsere Kunden davon überzeugen, dass es sich lohnt und Spaß macht, sich hiermit auseinanderzusetzen.
Wir bieten Ihnen möglichst auf Ihre Wasserproblematik angepasste und zugeschnittene Filtersysteme bzw. Filteranlagen.
Von Brunnenwasser über Quellwasser bis hin zu Stadtwasser bieten wir kleine bis mittelgroße Wasserfiltersysteme oder Kombinationen davon an. Wir haben beispielsweise als kleine Küchenfilter eine interessante Mischung aus Keramik-Aktivkohlefilter zur Entfernung von u.a. Bakterien und Medikamentenrückständen oder klassische Aktivkohlefilter, Ultrafilter, Osmoseanlagen und Enthärtungsanlagen etc. – Je nachdem was sinnvoll ist.
Für Brunnenwasser haben wir u.a. UV-Filter, Eisen- und Manganfilter, Nitratfilter, Ammoniumfilter etc. im Programm.
Die meisten Filter lassen sich wie in einem Baukasten miteinander kombinieren und zumeist auch problemlos erweitern. Damit sind Sie auch für Veränderungen des Rohwassers gewappnet.
Wir versuchen darauf zu achten, dass sie bei den Filterpatronen und Gehäusen soweit möglich nicht Herstellergebunden sind.
Die von uns angebotenen Filtersysteme und Einzelteile sind als grundsätzlich zuverlässige Anlagen bekannt. Wir haben alle Anlagen und Filter selbst getestet und uns von der Qualität überzeugt! Störungen können aber auftreten, wenn sie in die Jahre gekommen sind und reichlich Wasser gefiltert haben oder aber, wenn sie unsachgemäß aufgebaut, montiert und verwendet werden.
Hier sind ein paar Hinweise zur Installateur-Suche, es gibt neben der üblichen Internet-Recherche 2 gute Wege:
- Der örtliche / nächstgelegene Wasserversorger ist verpflichtet, ein Installateur-Verzeichnis zu führen, in dem eingetragene Fachbetriebe aufgelistet sind. Auch wenn man selbst dort nicht an die Versorgung angeschlossen ist, kann man nach eingetragenen Fachbetrieben suchen oder diese erfragen. Manche Wasserversorger haben auch eine online-Suche auf ihrer Internetpräsenz.
- Über die SHK Installateur-Suche: https://www.wasserwaermeluft.de/handwerkersuche/
Bitte beachten Sie, dass eine Wasseranalyse nur eine Momentaufnahme der Wasserqualität ist.
Die Wasserqualität unterliegt generell Schwankungen, welche nicht nur durch die Jahreszeiten und Niederschlagsmengen bestimmt werden, sondern u.a. auch durch die Bodenbeschaffenheit, Bodendichte und Brunnentiefe. Daher können wir für unsere Wasseraufbereitungsanlagen keine Garantie geben bezüglich der Einhaltung oder des Erreichens der vorgeschriebenen oder benötigten Wasserwerten, auch im Zusammenhang mit dem bauseits vorhandenen Gesamtsystem, hydraulischem Abgleich etc.
Die Anbieter von Wärmepumpen verlangen eine bestimmte Wasserqualität. Deshalb informieren Sie sich vor dem Kauf einer Wärmepumpe, welche Wasserqualität verlangt wird. Lassen Sie Ihre tatsächliche Wasserqualität, besonders beim Brunnenwasser, durch ein zertifiziertes Labor ausführlich untersuchen und testen. Bitte beachten Sie, dass eine Wasseranalyse nur eine Momentaufnahme der Wasserqualität ist.
Wasserqualität unterliegt generell Schwankungen, welche nicht nur durch die Jahreszeiten und Niederschlagsmengen bestimmt werden, sondern u.a. auch durch die Bodenbeschaffenheit, Bodendichte und Brunnentiefe. Daher können wir für unsere Wasseraufbereitungsanlagen keine Garantie geben bezüglich der Einhaltung oder des Erreichens der vorgeschriebenen oder benötigten Wasserwerte, auch im Zusammenhang mit dem bauseits vorhandenen Gesamtsystem, hydraulischem Abgleich etc. Wir können eine solch umfassende Projektierungs- und Planungsdienstleistung nicht anbieten. Daher sollte unbedingt als Erstes bei einem solchen Projekt ein Gesamt-Konzept mit einem auf diesem Gebiet versierten Ingenieurbüro und kompetenten (TGA-) Fachplanern erfolgen.
Man sollte stets anhand der vorhandenen Probleme, die im individuellen Fall bei Ihrem Wasser bestehen, die passende Technologie oder Behandlung auswählen. Ziel ist es, dass das Wasser anschließend rein und genusstauglich ist. Damit man überhaupt weiß, wo man steht, hilft hierbei eine Analyse durch ein für den Trinkwasserbereich akkreditiertes Labor.
Tipp: Sie können beim örtlichen bzw. nächstgelegenen Wasserversorger in Erfahrung bringen, welche akkreditierten Labore sich in Ihrer Nähe befinden. Wenn auch die Mikrobiologie getestet werden soll und man sich auf das Ergebnis verlassen können muss, ist es unabdingbar, dass die Probenahme von einem geschulten Labormitarbeiter durchgeführt wird.
Wenn Sie an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen sind, können Sie die wesentlichen Wasserwerte bei Ihrem Wasserversorger in Erfahrung bringen. Die größeren Wasserversorger haben gut zugängliche Analyseergebnisse auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Der Wasserversorger ist verpflichtet Ihnen die Qualität des Trinkwassers bis zum Übergabepunkt (welcher sich meistens an der Grundstücksgrenze zur Straße hin befindet) zu garantieren. Was auf den letzten Metern zu ihrer Wohnung / Haus geschieht ist allerdings Sache des Eigentümers.
Wenn Sie einen eigenen Brunnen haben, erfahren Sie aus der Wasseranalyse, ob ein Filter eingesetzt werden muss. Ansonsten wird Ihnen das zuständige Gesundheitsamt einen entsprechenden Hinweis geben. Wir beraten Sie bei Ihrer Wasseranalyse gerne, senden Sie uns einfach Ihre Analyse per E-Mail zu. Sie finden aber auch auf unserer Seite im Menü unter dem Punkt „Wasseraufbereitung“ ➠ „Wasserfilter nach Problem“ die gängigsten Lösungen als Set.
Aber auch im Versorgungsgebiet eines öffentlichen Wasserversorgers ist ein Wasserfilter sinnvoll. Es ist richtig, dass unser Trinkwasser bereits ein sehr hohes Niveau hat. Im Vergleich mit den meisten Teilen der Welt ist das Meckern auf hohem Niveau. Man könnte argumentieren, dass das zusätzliche Filtern von Stadtwasser nicht notwendig sei. Jedoch ist es so, dass beispielsweise Medikamentenrückstände, Mikroplastik und PFAS nicht durch die Wasserwerke entfernt werden – viele unserer Filter können das sehr gut!
Wie bereits oben erwähnt, müssen Sie auch bedenken, dass der Wasserversorger die Qualität des Trinkwassers bis zum Übergabepunkt (welcher sich meistens an der Grundstücksgrenze zur Straße hin befindet), garantieren muss. Was auf den letzten Metern zu ihrer Wohnung / Haus geschieht ist allerdings Sache des Eigentümers.
Insbesondere „Kannenfilter“, bei denen das Wasser abgezapft wird und eine art kleinen Siebfilter mit Enthärtungsresin durchläuft, können tatsächlich ein erhebliches Risiko darstellen. Es liegt aber nicht an der Qualität des Filters oder der Kanne, sondern am Konstruktionsprinzip, weshalb die Wasser-Kannenfilter bei verschiedenen Tests schlecht abschneiden und die Verbraucherschutzzentralen davor warnen: Durch den Luftkontakt kommen Bakterien aus der Luft an die dauerhaft wechselnd-feuchte Filteroberfläche und somit bietet man den Bakterien eine angenehme Umgebung zur Vermehrung. Zusätzlich enthalten diese Filter ein Enthärtungsresin, zumeist bestehend aus vielen kleinen Plastik-Kügelchen mit großer Oberfläche. Hier fühlen sich Bakterien richtig wohl (siehe weiter unten).
Anders ist es bei Filtern, die direkt in die Wasserleitung eingebaut werden. Durch den Einbau in die Druckleitung wird der Luftkontakt weitestgehend vermieden. Der Filter muss aber auch aus hygienischen Gründen alle 6 Monate ausgetauscht werden, schließlich filtert er ja auch die Bakterien aus dem Wasser heraus, die mit dem Wasser transportiert werden.
Bei Wasserfiltern zur Enthärtung und generell allen Ionenaustauschern ist das Thema Bakterienschleuder sogar beim Einbau in einer Druckleitung nicht zu unterschätzen! Das Enthärtungsresin (=Ionenaustauscherharz) bildet einen hervorragenden Ort zur Reproduktion für die Bakterien, daher sollte hinter einem Ionenaustauscher oder Wasserenthärter immer ein weiterer Wasserfilter oder UV-Filter als Bakteriensperre eingesetzt werden. Einige Ionenaustauscher haben eine Chlorzelle, damit die Verkeimung des Resins vermieden wird. Hierbei erfolgt während der Regeneration eine Desinfektion des Resins durch eine Chlorelektrolysezelle. Aber möchte man wirklich immer Chlor-Reste in seinem Wasser haben, wenn es überhaupt nicht nötig ist?
Es dürfen bei der Aufbereitung von Wasser (auch gemäß dem Minimierungsgebot) unnötige Technologien nicht eingesetzt werden. Kurzum: Was unnötig ist, ist zu unterlassen! Dieser Punkt stellt manchmal den Einsatz von Umkehrosmoseanlagen in Frage - zumindest bei Privatanwendungen. Jeder Hersteller oder Händler verkauft wohl am liebsten ganz viele und teure Anlagen, aber es ist nicht Sinn der Sache, eine Anlage einzusetzen, wenn es nicht nötig ist. Der §13 Absatz 5 der Trinkwasserverordnung fasst es gut zusammen (Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/trinkwv_2023/TrinkwV.pdf):
„Bei dem Betrieb von Wasserversorgungsanlagen dürfen, wenn sie in Kontakt mit dem Rohwasser oder Trinkwasser kommen, nur solche Stoffe oder Gegenstände verwendet und nur solche physikalische, chemische oder biologische Verfahren angewendet werden, die dazu bestimmt sind, der Trinkwasserversorgung zu dienen.“
Die EU-Richtlinie 2020/2184 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2020 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch spezifiziert unter Punkt 13 weiter und wir zitieren es ebenfalls an dieser Stelle, weil es nach unserer Meinung vollkommen zutreffend ist (Quelle: https://eur-lex.europa.eu/eli/dir/2020/2184/oj?locale=de):
„Sicheres Wasser für den menschlichen Gebrauch bedeutet nicht nur die Abwesenheit schädlicher Mikroorganismen und Stoffe, sondern auch die Anwesenheit bestimmter Mengen an natürlichen Mineralien und lebensnotwendigen Elementen, wobei zu berücksichtigen ist, dass der langfristige Gebrauch von entmineralisiertem Wasser oder Wasser mit einem sehr geringen Gehalt an wesentlichen Elementen wie Kalzium und Magnesium die menschliche Gesundheit gefährden kann. Außerdem ist eine bestimmte Menge dieser Mineralien äußerst wichtig, um sicherzustellen, dass Wasser für den menschlichen Gebrauch weder aggressiv noch korrosiv wirkt, und um den Geschmack des Wassers zu verbessern. Mindestkonzentrationen dieser Mineralien in enthärtetem oder entmineralisiertem Wasser könnten entsprechend den lokalen Gegebenheiten erwogen werden.“
Streng genommen ist das Wasser aus einer Umkehrosmose also kein Trinkwasser mehr, man sollte es genau wie Destilliertes Wasser nicht trinken! Dieses tote und extrem korrosive Wasser muss man für den Menschlichen Gebrauch wieder mit Mineralien wie Calcium- und Magnesiumsalzen anreichern. Für die notwendige Aufmineralisierung bestehen allerdings in Deutschland oder Europaweit keine festgelegten Mindestgehalte oder überhaupt irgendwelche Standards (Vergleiche EU-Richtlinie 2020/2184 L435/41). Also: Bitte lassen Sie sich nicht von Neppern, Schleppern und Bauernfängern verunsichern, die Ihnen eine Umkehrosmose als die eierlegende Wollmilchsau oder als den besten Wasserfilter überhaupt verkaufen möchten. Es wäre ja auch zugegebener Weise langweilig und zu einfach, wenn es DIE EINE Lösung für alle Wasserprobleme gäbe. Wenn es angeblich DIE EINE LÖSUNG gibt, sollte man hellhörig werden. Dazu gibt es weitere Beispiele von schwarzen Schafen, die auch wiederum den Ruf der Osmoseanlagen (und auch Wasserfiltern im Allgemeinen) sehr geschädigt haben: Es gibt regelrechte Drückerkolonnen, die Ihnen mit Hilfe einer kleinen Elektrolyse Ihres Stadtwassers weiß machen wollen, dass Ihr Wasser zu schmutzig sei. In Wirklichkeit sind es jedoch die gelösten Salze im Wasser, die bei der Elektrolyse sichtbar werden. Oder vielleicht haben Sie auch schon auf Verbrauchermessen gesehen, wie versucht wird, mittels eines Geschmackstests mit Zitronensaftkonzentrat oder Jägermeister in Abwechslung mit normalem Wasser und Osmosewasser dem Besucher einzureden, dass das Osmosewasser besser schmecke oder die Geschmacksknospen befreie (die sind ja sonst so gefangen!). Recht bekannt ist auch das moderne Märchen, dass ein niedriger Leitwert für gesünderes Wasser stünde. Diese Verkäufer erkennen Sie gut daran, dass sie sich an einem Leitwertmessgerät festklammern und zusammenhanglosen Nonsens reden. In diesem Bereich hat sich leider ein ganz eigener Markt mit eigener Dynamik entwickelt. Es wird nicht nur mit der Gesundheit der Menschen gespielt, sondern es ist auch zumeist unnötig, was dem Wasser angetan wird und es entsteht dadurch eine unnötige Umweltbelastung. Die Umweltbelastungen einer Umkehrosmose sind übrigens recht hoch, denn pro 1 Liter gefiltertes Osmosewasser entstehen ca. 2-3 Liter Abwasser und es müssen mehr Filterpatronen aus der Vorstufe gewechselt / weggeworfen werden.
Das bedeutet nicht, dass wir völlig gegen Umkehrosmoseanlagen sind, aber es muss anhand der Verhältnismäßigkeit geprüft werden, ob der Einsatz einer Osmose tatsächlich notwendig und sinnvoll ist. In Gebieten mit extremer Wasserknappheit macht es beispielsweise Sinn, die Umkehrosmose als Teil einer Meerwasserentsalzung einzusetzen, weil die Menschen vor Ort ansonsten verdursten. Ebenso ist es zur Herstellung von Produktionswasser für die Industrie eine hervorragende Technik. Im Privatbereich macht es bis auf bei Aquarianern und zu vielen schlechten Analyse-Ergebnissen meistens keinen Sinn, eine Osmoseanlage einzusetzen.
Sieben / Siebfiltration / Filtern über Porengröße:
Leider existiert kein Übereinkommen oder eine festgelegte Zuordnung, welche Filtermethoden im Trinkwasserbereich wie bezeichnet werden. Die Übergänge zu anderen Methoden können wie das Wasser selbst sehr fließend sein. In der Trinkwasseraufbereitung spricht man lediglich unterhalb einer Maschenweite von 100 µm von der Mikrofiltration. Feinfilter ist auch ein Begriff, der einem häufiger begegnet, hierbei kann es sich um verschiedenste Filtereinsätze mit unterschiedlichen Porengrößen in Kartuschenform, Beutelform, Patronenform oder Kerzenform handeln, die wiederum in unterschiedlichen Ausführungen wie Wickelfilter, Aktivkohlefilter (=Sinterelementfilter), Vliesfilter, Faltenfilter, Siebfilter, Maschenfilter, Keramikfilter etc. existieren. Letztlich wirken sie alle verfahrenstechnisch betrachtet als Oberflächen-, Raum- oder Tiefenfilter.
Membranfilter:
Hier sind die Grenzen zum obigen Abschnitt wie bereits erwähnt fließend, nur die Porösität der Membranen und entsprechend die Durchlässigkeit gegenüber verschiedenen Wasserinhaltsstoffen unterscheidet die Verfahren. Man unterscheidet zumeist von grob zu fein zwischen Mikrofiltration (MF), Ultrafiltration (UF), Nanofiltration (NF) und Umkehrosmose (UO, engl. = RO für Reverse Osmosis). Die Membranen bestehen wiederum aus verschiedensten Materialien, wie z.B. organische, anorganische, Keramische. Diese Materialien gibt es dann wieder in unterschiedlichen Ausführungen wie Wickelfilter, Hohlfasern, etc.
Adsorptionsfilter:
Aktivkohle ist der wohl bekannte Vertreter, hierbei bleiben Stoffe aus dem Wasser aufgrund der Van-der-Waals-Kräfte an der Oberfläche haften. Zusätzlich hat die Aktivkohle (zumindest als gesinterter Blockfilter) auch eine sehr gute Siebfiltereigenschaft und aufgrund der Verästelungen (ähnlich wie die Äste und Zweige eines Baumes) auch eine gute Raumfiltration.
Rechen:
Für die meisten Nutzer oder Privatverbraucher irrelevant: Gröbere Partikel ca. zwischen 0,2cm und 10cm werden bei Oberflächengewässern oder Becken durch Rechen entfernt (Grob-, Mittel,- und Feinrechen).
Flockung, Sedimentation und Flotation:
Für die meisten Nutzer oder Privatverbraucher ebenfalls eher irrelevant: Wird häufiger in der Abwasseraufbereitung und im Wasserwerk angewendet: Es werden partikuläre Stoffe abgetrennt.
Gasaustausch:
Eine simple aber viel genutzte und erfolgreiche Methode, um unerwünschte Gase aus dem Wasser zu entfernen oder um erwünschte Gase wie Sauerstoff eintragen zu können. Siehe z.B. unsere Eisen- oder Ammonium Entfernung.
Ionenaustausch:
Es werden im Falle der bekannten Enthärtung möglichst selektiv die Ionen der Kalkbildner Calcium und Magnesium aus dem Wasser entfernt und durch das Natrium-Ion ersetzt. Ähnlich funktioniert eine Nitratentfernung mittels Ionenaustausch: Nitrat wird ersetzt durch Chlorid.
Sandfilter / Kiesfilter:
Dies sind rückspülbare Druck-Filtergehäuse, die mit Sand und Kies als Filtermaterial befüllt sind, ähnlich wie Poolfilter. Sie eignen sich sehr gut als Vorfilter bei einem eigenen Brunnen, denn wie der Name schon sagt, sind diese Filter rückspülbar. Das bedeutet, dass wenn sie eine gewisse Menge Schmutzstoffe und Partikel herausgefiltert haben und der Druck und Durchfluss sinken sollte, dass sie mit Hilfe der Rückspülung regeneriert werden können. Die filtrierten Stoffe, die den stärkeren Druck- und Durchflussabfall verursachen, lagern sich in (und vor allem die gröberen Partikel) auf dem Filtermaterial ab, dies nennt man den Filterkuchen und ist ähnlich wie man es bei der Nutzung eines Küchensiebes beobachten kann. Je nachdem welche Größe an Sedimenten / Teilchen Sie filtern möchten, ist zumeist ein Filtersand mit der Korngröße 0,71 bis 1,25mm ein guter Standard, da hiermit bereits zu 100% der Partikel mit 0,154mm und größer abgefangen werden. In der Realität werden sogar zu einem sehr hohen Anteil auch Partikel, welche 1 bis 2 Zehnerpotenzen kleiner sind, abgefangen. Dies liegt jedoch nicht an der Siebwirkung durch die entstehenden Zwischenräume der Filterschüttung, sondern an der Partikelhaftung aufgrund von Van-Der-Waal’schen Kräfte, elektrokinetischer Kräfte und chemischen Wechselbeziehungen zwischen Kornoberfläche und Partikel.
Filterwechsel
Bitte entsorgen Sie genutzte Filter im Restmüll. Sie gehören NICHT in die gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack da sie Schadstoffe enthalten, welche nicht in die Umwelt gelangen dürfen.
Aufgrund der DIN 1988-100 müssen alle Filterelemente zur Verwendung bei Trinkwasser, die nicht rückspülbar sind, spätestens alle 6 Monate ausgetauscht werden. Diese Vorgabe der DIN hat vielmehr hygienische Gründe und nicht strömungstechnische, verfahrenstechnische oder chemische Gründe.
Zum rechtzeitigen Austausch von Ersatzteilen wie Dichtungen und Filterpatronen empfehlen wir, sich diese auf Vorrat zu legen. Abhängig von der bei Ihnen vorliegenden Wasserqualität und Ihrem Verbrauch kann ein Austausch ggf. schon früher erforderlich sein.
Es lässt sich aufgrund der Menge der möglichen Variablen und Unbekannten, bestehend aus den verschiedenen Inhaltsstoffe des jeweils örtlichen Rohwassers in Verbindung mit dem pH-Wert, Gasaustausch, Temperatur, weiterer Schmutz- und Schwebstoffe sowie anderer nachfolgender chemischer Reaktionen sowie möglicher Inkrustationen bei einem Flockungs- und Oxidationsprozess leider kein praktikables Diagramm (oder Formel) erstellen und verwenden, mit dem ein Filtertausch bzw. eine Reinigung genau vorhergesagt werden könnte.
Als weitere Unsicherheit kommen natürliche zeitliche Schwankungen der Wasserwerte durch z.B. Jahreszeiten, Außentemperatur etc. hinzu.
Die gesamte Branche der Wasseraufbereitung und der Wasserversorger hätten natürlich sehr gerne solche Diagramme oder einfach anzuwendenden Formeln. Die Verwendung oder Herausgabe eines solchen Diagramms/Formel nur für z.B. Mangan wäre einfach realitätsfern und wird in der Praxis fast immer versagen. Nun wären wirtschaftlich vertretbare und gleichzeitig verlässliche Simulationsprogramme oder Modellierungen interessant. Diese müssten jedoch, wie andere komplexe Simulationsprogramme auch, mit einer Unmenge an Daten gefüttert werden, damit einigermaßen verlässliche Werte erwartbar sein könnten (Es ist zu hoffen, dass künftig die KI an diesem Punkt ihre Vorteile ausspielen wird). Eine immer noch große Menge an Daten zur Eingabe müssten Sie von Ihrem Brunnenwasser zuvor analysieren lassen, Kostenpunkt ca. 800 € pro Analyse. Diese Analyse-Daten wären trotzdem immer nur eine Momentaufnahme.
Vernünftigerweise macht das niemand und praktikabel ist daher nur folgendes Vorgehen: Falls der Druck und Durchfluss sinken sollte, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Filter voll / verstopft ist und / oder sich eventuell zusätzlich ein zu großer Filterkuchen aufgebaut hat.
Ähnlich verhält es sich z.B. bei einem Eisen- oder Birm-Filter. Auch hier ist es wie zuvor beschrieben so, dass eine Vorhersage zur Rückspülung oder Filtertausch nur schwer zu treffen ist und unseriös wäre. Es lässt sich lediglich aufgrund von empirischen Werten näherungsweise eine Art von Zielkorridor festlegen: Je nach Wasserwerte und Wasserverbrauch ist es zumeist so, dass die Rückspülung ca. alle 1 bis 3 Tage erfolgen sollte (insbesondere bei Trinkwasseranwendungen). Stets ist auch hier ist die Häufigkeit und Dauer der Rückspülung auf den jeweiligen Anwendungsfall anzupassen.
Grundsätzlich ist es auf lange Sicht schlecht, wenn das herausgefilterte Eisen oder Mangan zu lange auf dem Filtermaterial verbleibt, weil es ansonsten zu stark anhaftet, verklebt und damit verockert. Daher raten wir dringend davon ab, die Rückspülintervalle bei Eisen- und Manganentfernungen länger als 3 Tage zu setzen.
Um eine genauere Aussage darüber treffen zu können, ob man die Rückspülintervalle verkürzen könnte, muss man in jedem Einzelfall die relevanten Wasserwerte (bei Eisen und Manganbelastungen mindestens: Eisen, Mangan, pH, Calcitlösekapazität) kurz vor und nach der Rückspülung mehrfach messen und vergleichen.
How To do / Fragen zur Installation
Falls diesbezüglich Fragen entstehen, beachten Sie die Angaben in der Betriebsanleitung und in den Anweisungen zu Pflege und Wartung unserer Artikel.
Zur Vermeidung von Undichtigkeiten halten Sie die Gehäuse und die Dichtungen sauber. Um Verstopfungen, Verkrustungen und Verblockungen unsere Geräte oder Filter beachten Sie bitte, diese regelmäßig zu warten und zu reinigen. Dies ist notwendig für die Funktionalität der Geräte und Filter zu gewährleisten. Kontrollieren Sie regelmäßig den Zustand des Filters und ersetzen Sie ihn pünktlich. Achten Sie auf die sachgerechte Lagerung der Wasserfilter. Bitte vor äußeren Einflüssen (wie z.B. Hitze, Kälte, Feuchtigkeit usw.) schützen und trocken lagern.
Zur Montage lesen Sie bitte die Installationsanleitung / Betriebsanleitung gewissenhaft durch und achten Sie darauf, dass Sie über die erforderlichen Werkzeuge und Materialien verfügen. Wir empfehlen zur Installation Fachpersonal hinzuzuziehen.
Einige unserer Wasserfiltersysteme werden mit einem Stecksystem von John Guest ausgeliefert. So ein System, welches eingesteckt wird, dichtet sich selbst ab. Dieses Verfahren wird als „Push-Fit“ bezeichnet. Es ist kein Abdichten mit Teflonband, Hanf oder Fermit notwendig. Alle Verbindungen werden sicher mit der John Guest Push-Fit Verbindung oder mittels Gewinde mit enthaltenen Dichtungsringen hergestellt. WICHTIG: Bitte beachten Sie zur Installation die Hinweise in dieser Anleitung.
Zum Abdichten von Filtersystemen stehen vor allem drei Mittel zur Verfügung. Hanf, Teflonband und Gewindedichtfaden.
Hanf
Hanf ist häufig gebräuchlich und wird in unterschiedlich langen Fasern angeboten.
Hohe Dichtigkeit
Komplexität der Montagearbeiten
Teflonband
Auch Polytetrafluorethylen Kunststoff oder kurz PTFE-Band ist ein praktisches Abdichtband für Wasserinstallationen.
Einfache Handhabung
Bei Vibrationen und mechanischen Belastungen kann es leicht zu Undichtigkeiten führen
Dichtfäden
Häufig werden auch Dichtfäden genutzt, sie bestehen entweder wie Teflonband aus Polytetrafluorethylen oder aus Polyamid wie bei Tangit/Henkel.
Einfache Installation
Hoher Preis
Gewindedichtung / Gewindekleber
einfach in der Anwendung, ist demontierbar
zumeist vibrationsfest
- Bei der Verbindung von Kunststoffgewinden und unterschiedlichen Materialien muss zuvor ein Aktivator eingesetzt werden.
- Klebestelle muss nach Demontage sehr gründlich von Klebstoffresten gereinigt werden
Die technischen Angaben wie Maße, Material, Einbauvarianten finden Sie auf den Artikelseiten unter dem Reiter „Artikeldetails“ (neben Artikelbeschreibung). Eine Hilfestellung zu Maßtabellen für Rohrsysteme können Sie leicht über die Suchmaschine Ihrer Wahl finden. In unseren Filtersystemen finden Sie hauptsächlich das Maß 1 Zoll. Hierzu beachten Sie bitte, bei fehlender Spezifikation zum Maß (Bsp. Außenmaß) ist immer das Innenmaß gemeint.
Sowohl die Dichtungen (O-Ringe) als auch die Metall- und Plastikgewinde unserer Filtergehäuse (insbesondere zwischen Filtertasse und Filterkopf) sollten mit lebensmittel- und trinkwassergeeignetem O-Ring-Fett eingefettet werden.
Dies hat mehrere Vorteile:
Bessere Abdichtung: Das O-Ring-Fett trägt dazu bei, dass der O-Ring besser abdichtet, indem es Unebenheiten ausgleicht und eine gleichmäßige Druckverteilung ermöglicht. Außerdem bleibt der O-Ring länger geschmeidig.
Reduzierung der Reibung: Es trägt dazu bei, die Reibung zwischen dem O-Ring und dem jeweiligen Bauteil zu reduzieren. Dadurch wird auch die Lebensdauer verlängert und der Verschleiß minimiert.
Montageerleichterung: Das Eindrehen von Gewinden oder Überwurfmuttern, insbesondere zwischen Filtertasse und Filterkopf, wird oft erleichtert.
Hinweis: Bei unseren Anschluss-Sets und unseren Filter-Komplett-Sets ist bereits eine kleine Tube O-Ring-Fett inkludiert.
Durch das aufmerksame Lesen der mitgelieferten Anleitung(en) und Hinweise kann die Filteranlage besser verstanden werden. Denn nur ein Anlagenbetreiber, der seine Filteranlage versteht, geht sorgsamer damit um. Dies hilft auch, Probleme schon im Ansatz zu erkennen oder gar nicht erst auftreten zu lassen.
Bitte beachten Sie, dass es nicht für jede erdenkliche Anlagenkombination eine einzelne spezifische Anleitung gibt, sondern zumeist die einzelnen Anlagenteile eigene Anleitungen haben. Dies ist zum Teil dem Baukastensystem geschuldet, welches notwendig ist, um verschiedene Wasserproblematiken in den Griff zu bekommen.
Falls Sie selbst schrauben: Bevor Sie Werkzeuge oder Werkzeugteile kaufen, messen Sie die Köpfe der Schrauben und Muttern, die bearbeitet werden sollen.
Für Laien gilt der Ratschlag, dass Arbeiten an wasserführenden Systemen den Fach-Firmen und -Spezialisten vorbehalten bleiben sollten.
Auch eine ausführliche Anleitung kann weder eine technische Ausbildung (z.B. Installateur, Ver- und Entsorger, TGA Fachplaner,…) oder Abschluss eines technischen Studiums noch eine mehrjährige Praxis im Installationshandwerk ersetzen.
Interessierte Laien sollten sich vor allem die Pflege- und Wartungshinweise zu Herzen nehmen, denn eine gute Pflege und Instandhaltung (insbesondere Austausch der Filterpatronen und regelmäßiges sowie angepasstes Rückspülen / Regenerieren) erhält den Wert sowie die Funktion der Filteranlage und sorgt dafür, dass man sie besser kennenlernt.
Einige Arbeitsschritte erfordern umfangreiches Fachwissen, entsprechende Werkzeuge und sehr genaues Arbeiten.
Insbesondere an trinkwassertechnisch relevanten Teilen sollten Laien nicht arbeiten, insbesondere dann nicht, wenn eine direkte Verbindung ohne Systemtrenner oder Rückschlagventile zum öffentlichen Trinkwassernetz besteht.
Gut schrauben zu können ist keine Gottesgabe, sondern eine Sache der realen und kritischen (Selbst-)Einschätzung.
Man sollte sich ehrlich fragen: Was habe ich bisher gelernt und wovon sollte ich lieber die Finger lassen, weil mein
Wissens- und Könnenstand sowie der eigene Werkzeugbestand nicht ausreichend sind?
Es bewahrheitet sich immer wieder, dass ein paar alte Weisheiten ihre Richtigkeit behalten - Grüße an das
Phrasenschwein:
- Mit schlechtem Werkzeug lässt sich keine gute Arbeit machen! Und mit gutem Werkzeug muss man auch gut umgehen können!
- Gewalt ist keine Lösung!
- Nach fest kommt ab!
- Wer lesen kann ist klar im Vorteil - Lesen Sie die Anleitung!
- Wasser ist nicht gleich Wasser!
- Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht!
Alles rund um Druck und Durchfluss
Vielleicht stellen Sie sich die Frage, warum die zu erwartenden Druckverluste nicht genau angegeben oder vorhergesagt werden. Es wird immer nur von Durchflüssen „bis zu“ und Druckverlust „ca.“ gesprochen. Wenn man exakte Angaben machen würde, wären die meisten Kunden letzten Endes überrascht, dass die angepriesenen Werte zumeist nicht erreicht werden. Es liegt daran, dass jedes vor Ort existierende Rohrsystem als ein eigenes System mit vielen verschiedenen Einflussfaktoren betrachtet werden muss.
Generell ist ein Wasserfilter ähnlich wie eine Bremse, der einen Druckverlust bewirkt. Ebenso ist die Rohrleitung, die Querschnittsverengung und insbesondere die Rohrreibung über längere Strecken mit geringerem Querschnitt (wie z.B. bei Bewässerungssystemen) eine zusätzliche Bremse, die zum Druckverlust führt. Der Richtigkeit halber sei natürlich erwähnt, dass der Druck nicht verloren geht, sondern nur umgewandelt wird.
Wenn Sie mehr über statischen und dynamischen Druck bzw. Ruhedruck und Fließdruck in Erfahrung bringen möchten, schauen Sie bitte in unserem Linktree mit interessanten Hintergrundwissen aus dem Bereich Physik nach: https://linktr.ee/hydro_shop
Nachfolgend ist hier ein etwas hinkender Vergleich zur Besseren Vorstellung, wie es sich mit der Leistung einer vorhandenen Pumpe und der Bremse durch den Filter und Ihr vorhandenes Wassersystem verhält:
Nehmen wir an, Sie wohnen weit entfernt von der nächsten Stadt hoch oben auf einem Berg. Sie und Ihre Schwester haben beide zum 18. Geburtstag und zur bestandenen Führerscheinprüfung beide den kleinen baugleichen Wagen mit 44 PS geschenkt bekommen. Allerdings wohnt Ihre Schwester auf dem platten Land, witzigerweise ist die Entfernung zum nächstgelegenen Supermarkt bei Ihrer Schwester ganz identisch wie bei Ihnen. Sie selbst fahren nun seit Jahren mit ihrem kleinen Auto mit 44 PS den Berg hoch, um ihre Einkäufe nach Hause zu bringen. Sie ahnen es schon: Das Auto ist mit ihrer Pumpe zu vergleichen. Ihr Auto kommt immer zuverlässig den Berg hoch. Eines schönen Tages haben Sie Nachwuchs, es sind Drillinge und nun müssen Sie plötzlich mehr einkaufen. Dieses mehr an Nahrung in Form von Babykost, Windeln usw. wiegt auch mehr. Also muss Ihr Auto mehr Gewicht (dies soll der Filter sein) den Berg hochbringen. Eventuell scheitert das Auto sogar und bleibt auf halber Strecke stehen. Eventuell schafft es das aber auch, aber sie brauchen mehr Zeit und der Wagen verbraucht auch mehr als vorher.
➠ Das gesamte Szenario ist wie ein zusammenhängendes System zu betrachten, also wie ihre vorhandene Wasserinstallation, nur hier bestehend aus dem Auto, einem Berg, dem (auch noch über die Zeit veränderlichen) Zusatzgewicht etc.
➠ Die Datenblätter der Autos sagen zwar aus, dass das Auto eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h hat, aber bergauf fuhr Ihr Auto nur maximal 70 km/h. Dafür fährt es Bergab sogar 165 km/h und das Auto Ihrer Schwester schafft hingegen beinahe immer die angegebenen 150 km/h. Das liegt hierbei an der Steigung. Mit der neuen zusätzlichen Gewichtsbelastung reicht vielleicht die Leistung von Ihrem Auto nicht mehr aus.
➠ Weiterhin ist zu bedenken, dass die Kinder wachsen und auch mehr Nahrung zu sich nehmen werden. Die Belastung in Gewicht nimmt also mit der Zeit auch noch zu. Ähnlich ist das bei einem Filter, dieser sammelt auch weitere Schmutzstoffe, hält sie zurück und somit muss die Pumpe mehr leisten, um das Wasser durch den größeren Filterkuchen hindurchzudrücken. Also liefert auch die gleiche Pumpe bei unterschiedlichen Bedingungen unterschiedliche Ergebnisse.
Wenn Sie beispielsweise einen Brunnen mit einer eigenen Pumpe haben, sind verschiedene gegebene Dinge zu berücksichtigen, die alle auf das Gesamtsystem, den logischen Aufbau, den Druck und den Durchfluss einen Einfluss haben:
- Wie viel Wasser liefert der Brunnen? Ist die nachfließende Wassermenge an der Brunnenfassung ausreichend, um den von Ihnen gewünschten Durchfluss zu gewährleisten? Ist die nachfließende Wassermenge auch nach z.B. 3 Minuten tatsächlich konstant?
- Ist die Pumpe ausreichend dimensioniert, bzw. stark genug und hat entsprechende Leistungsreserven? Also: reicht der Maximaldruck und der maximale Volumenstrom? Handelt es sich z.B. um ein Hauswasserwerk oder eine Tiefbrunnenpumpe? Existiert ein Windkessel? Welche unteren und oberen Einschaltdrücke existieren? Wo sind welche Druckfühler, etc.?
- Wie ist der vorhandene Druck und Durchfluss am Ort der Installation der Filteranlage (Nicht, was auf dem Typenschild der Pumpe angegeben ist), insbesondere welche Durchschnitts- und Maximalwerte sind anzunehmen und welcher Mindestdruck wird gefordert?
- Wie ist der notwendige Druck und Durchfluss an den jeweiligen Entnahmestellen?
- Sind andere oder weitere Systeme oder technische Installationen vorhanden, die einen Einfluss haben?
Generell muss unter allen Druck- und Durchfluss-Verhältnissen mehr als die bei unseren Filtern maximal angegebene Durchflussleistung (bis zu XX m³/h) am Eingang der Filter zur Verfügung stehen und die Pumpe muss auch während Wasser entnommen wird genügend Druck aufbauen und halten, damit der Filter und die nachfolgende Installation oder z.B. eine Dusche im oberen Stockwerk oder eine Bewässerung wie gewünscht funktioniert. Dies hängt wie bereits im Punkt zuvor ausgeführt, wieder vom Gesamtsystem ab: Je nach örtlichen Gegebenheiten, Pumpenleistung, Brunnenleistung und dem gesamt zu betrachtenden System mit allen Leitungen, unterschiedlichen Querschnitten und eventuell weiteren Installationen liegt der Durchfluss-Wert in der Praxis normalerweise unterhalb der maximalen Durchfluss-Angabe.
Daher sind zunächst folgende Punkte für die Praxis zu klären:
- Ist die bei Ihnen (eventuell vorhandene) Durchfluss-Angabe m³/h oder l/min ein mittels Durchflussmesser real ermittelter Wert? Oder ist die Angabe vom Datenblatt / Typenschild der Pumpe abgelesen oder vom Wasserversorger weitergegebener Wert?
- Liegen am Ort der Installation tatsächlich z.B. 4 bis 6 bar an?
Bezüglich eines höheren benötigten Durchflusses, insbesondere bei Bewässerungssystemen oder Beregnungsanlagen bzw. Brauchwasser, gibt es folgende Möglichkeiten zur Realisierung. Diese Methoden können zur Erreichung des gewünschten Durchflusses und Drucks kombiniert werden:
- 2 oder 3 Anlagen / Filter parallelschalten, dies ist beispielsweise mit den automatischen Steuerventilen und T-Stücken gut umzusetzen. Aufgrund des Druckverlustes müsste eventuell eine zusätzliche (Booster-)Pumpe eingesetzt werden.
- Einen oder mehrere Zwischenspeicher (dies ist bei Bewässerungen zumeist die beste Lösung) mit einem Hauswasserautomat hinter die Filteranlage(n) einbauen. Hier bieten sich sogenannte IBC-Container mit jeweils 1000l Volumen an. Diese können auch erweitert werden (gestapelt oder nebeneinander) und miteinander verbunden werden. Dazu gibt es im Markt passende Befüll- und Überlauf-Sicherungen sowie Saug-Garnituren. Dies haben wir selbst aber leider nicht im Programm, eine einfache Internet-Recherche mit den obigen Begriffen ergibt zahlreiche Resultate.
- Die eventuell vorhandenen Beregnungs- / Bewässerungskreise so steuern oder schalten, dass der Durchfluss und Druck ausreicht.
In Wasserrohrsystemen sind Druck und Durchfluss eng miteinander verbunden und ihre Beziehung wird durch mehrere physikalische Gesetze und Eigenschaften des Systems bestimmt. Hier sind die grundlegenden Prinzipien, die diese Beziehung erklären:
- Bernoulli-Gleichung: Die Gleichung von Bernoulli beschreibt den Zusammenhang zwischen Druck, Geschwindigkeit und Höhe in einer idealen, inkompressiblen Flüssigkeit, die sich entlang einer Stromlinie bewegt. Vereinfacht sagt die Bernoulli-Gleichung aus, dass in einem Rohrsystem, in dem keine Energie durch Reibung verloren geht, eine Zunahme der Fließgeschwindigkeit (und damit des Durchflusses) von einer Abnahme des Drucks begleitet wird und umgekehrt.
- Kontinuitätsgleichung: Diese auch häufig als „Konti-Gleichung“ bezeichnete Gleichung, besagt, dass bei konstantem Rohrquerschnitt eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Wassers (Durchfluss) eine proportionale Druckabnahme zur Folge hat. Vorausgesetzt, die Flüssigkeit ist inkompressibel und es gibt keine externen Kräfte.
- Darcy-Weisbach-Gleichung: Dies ist eine der gängigsten Gleichungen zur Berechnung des Druckverlustes in einem Rohr aufgrund von Reibung, abhängig von der Fließgeschwindigkeit, der Rohrleitungslänge, dem Durchmesser des Rohres und der Rauheit der Rohrinnenfläche. Die Gleichung sagt, dass der Druckverlust direkt proportional zum Quadrat der Durchflussgeschwindigkeit ist. Also, dass eine Erhöhung des Durchflusses zu einem überproportionalen Anstieg des Druckverlusts führt!
- Druckabfall über Armaturen, Verschraubungen und Fittinge und Filter: Neben der Reibung in geraden Rohrabschnitten können auch Armaturen (wie Absperrventile, Rohrbögen, T-Stücke, etc.), Fittinge und natürlich auch unsere Filter zusätzliche Druckverluste verursachen, die ebenfalls vom Durchfluss abhängen. Diese Verluste müssen bei der Gesamtberechnung des Druckabfalls berücksichtigt werden.
Insgesamt führt eine Erhöhung des Durchflusses in der Regel zu einem höheren Druckverlust im System, was bedeutet, dass mehr Energie (in Form von Pumpenleistung) benötigt wird, um den Durchfluss aufrechtzuerhalten oder zu erhöhen
Druckverluste in Rohrsystemen zu berechnen oder vorherzusagen kann komplex und herausfordernd sein, und das aus mehreren Gründen:
- Komplexe Strömungsverhältnisse: Strömungen können laminar oder turbulent sein, daher sind auch Flüssigkeitsströmungen in Rohren laminar oder turbulent. Turbulente Strömungen sind sehr schwer zu modellieren, da sie chaotisch und von vielen Faktoren abhängig sind. Hier kommt die bekannte Chaos-Theorie zum Einsatz. Für die praktische Anwendung bedeutet das: Die Übergänge zwischen diesen Strömungsarten und die jeweiligen Effekte auf den Druckverlust sind nicht immer eindeutig vorhersagbar.
- Rauheit der Rohrinnenwände: Die Rauheit der Rohrinnenfläche kann den Strömungswiderstand signifikant beeinflussen. Verschiedene Materialien und der Zustand des Rohres (neu, alt, verkalkt, korrodiert, beschichtet) verändern logischerweise die Rauheit, was wiederum den Druckverlust beeinflusst. Die Rauheit präzise zu messen und anschließend in Modellen zu berücksichtigen, ist sehr schwierig und entsprechend kostspielig.
- Geometrische Einflüsse: Rohr-Abzweigungen, -Krümmungen, -Erweiterungen und -Verengungen innerhalb eines Rohrsystems verursachen ebenfalls zusätzliche Druckverluste durch Verwirbelungen und Strömungsablösungen. Die geometrische Konfiguration des Systems kann sehr komplex sein. Zusätzlich kann jede Änderung die Strömungsdynamik signifikant beeinflussen.
- Physikalische Eigenschaften der Fluide: Verschiedene Flüssigkeiten und Gase haben unterschiedliche Viskositäten, Dichten und kompressible Eigenschaften, die alle den Druckverlust beeinflussen. Änderungen in Temperatur und Druck können diese Eigenschaften verändern, was wiederum den Strömungswiderstand beeinflusst. Insbesondere sei an dieser Stelle auf die verschiedenen Inhaltsstoffe des Rohwassers hingewiesen: Ein z.B. stark mit Eisen belastetes Wasser, welches zähflüssig ist, hat verständlicherweise andere Strömungseigenschaften.
- Skalierung und Modellierung: Theoretische Modelle und empirische Gleichungen, die zur Vorhersage von Druckverlusten verwendet werden, basieren zumeist auf idealen Bedingungen oder begrenzten Datensätzen. Diese Datensätze sind trotzdem noch recht groß! Die Anwendung dieser Modelle auf reale, komplexe Systeme führt unweigerlich zu Ungenauigkeiten. Wie groß diese Ungenauigkeiten ausfallen, lässt sich nur wieder schwer abschätzen. Künftig bleibt zu hoffen, dass die KI (richtig eingesetzt) uns dabei unterstützt, solche komplexen Modelle besser, schneller und wirtschaftlicher anwenden zu können.
Die Erfahrung zeigt, dass es nicht wirtschaftlich ist, sich diese Vorhersagen für jeden Einzelfall durch ein auf dieses Gebiet spezialisiertes Ingenieurbüro berechnen zu lassen. Probieren geht in diesem Fall über studieren. Selbst große Wasserversorger benötigen oft mehrere Jahre, um einzelne Wasserbehandlungsprozesse tatsächlich in den Griff zu bekommen und die (wenn überhaupt erstellten) Vorhersagen und Simulationen versagen im Regelfall.